Was ist ein NAS?
Den Begriff NAS hört man heute ziemlich oft. In vielen Prospekten angepriesen gehört das NAS mittlerweile in den Filialen der großen Elektronikdiscounter zum Standardproduktprogram. Aber was kann so ein NAS überhaupt und wer braucht sowas?
Also erstmal zur Begriffsklärung - NAS steht für den englischen Begriff Network Attached Storage. Frei übersetzen könnte man es mit "an das Netzwerk angeschlossener Speicher". In der Regel ist mit NAS aber ein am Netzwerk angeschlossener und einfach zu verwaltenden Dateiserver gemeint. Das ist ein kleiner aber wichtiger Unterschied! Übernimmt ein "Speicher" das reine abspeichern von Informationen kümmert sich ein Dateiserver auch noch um das ganze drumherum. Ein NAS ist also ein eigener kleiner Computer mit eigenem Prozessor, Arbeitsspeicher, Betriebssystem, Cache Zwischenspeicher und mehr oder wenigen Festplatten. Ein NAS übernimmt Aufgaben wie etwa:
- Benutzerverwaltung und Zugriffssteuerung (ACL)
- zu Verfügung stellen von privaten Daten an spezifische User
- zu Verfügung stellen von Daten an Benutzergruppen
- zu Verfügung stellen von Speicherplatz an mehrere User gleichzeitig
- Windows oder Mac Dateiserver
- eigenen Cloud
- Datensicherung (RAID)
- Remotezugriff
Vorteile eines NAS-Systems
- Energieverbrauch
- NAS-Systeme weisen im Vergleich zu herkömmlichen PC-Systemen einen deutlich geringeren Stromverbrauch auf.
- Dateizugriff
- NAS können große Datenmengen bewältigen und mehreren Benutzern gleichzeitig Zugriff auf Daten gewähren. Durch den Einsatz leistungsfähiger Festplatten und schneller SSDs als Cache werden auch umfangreiche Datenmengen dem Benutzer schnell zugänglich gemacht. Professionelle NAS-Lösungen sind für die Konsolidierung von Dateidiensten in Unternehmen geeignet. Hochperformante, redundante und ausfallsichere NAS-Lösungen stellen eine Alternative zu traditionellen Windows/Linux/Unix-Dateiservern dar. Um die Datensicherung großer NAS-Umgebungen zu vereinfachen, unterstützen die meisten Geräte dieser Klasse das Network Data Management Protocol. Alternativ kann ein NAS auch als Sicherungslösung für vorhandene Computer herangezogen werden.
- Datensicherheit / Übertragungsgeschwindigkeit
- NAS-Systeme können mit mehreren Festplatten ausgestattet werden, die zu einem logischen Volume in einem RAID zusammengefasst werden können. Ab 2 Festplatten ermöglicht das eine höhere Kapazität, Sicherheit oder Geschwindigkeit. Vor allem in Bezug auf den verwendeten Festplattentyp gibt es Unterschiede. Sogenannte NAS-Festplatten sind im Gegensatz zu DAS-Festplatten auf Dauerbetrieb ausgelegt bzw. konstruiert. In hochwertigen NAS werden seit etwa 2010 auch SSD-Laufwerke verwendet, was nochmals die Übertragungsraten und Ausfallraten verbessert.
Wer braucht ein NAS?
Typischerweise würde ich sagen jeder der mehr als ein PC und/oder Tablet hat und von den Geräten auf die gleichen Daten zugreifen will. Da die aktuellen NAS noch viele weitere Funktionen bieten kann man das aber nicht mehr so genau trennen. Ein NAS kann auch sinnvols ein für jemanden der:
- seine eigene Cloud betreiben bei der er weiß wo die Daten gespeichert werden (nämlich auf dem heimischen NAS) => DS Cloud
- eine umfangreiche Fotosammlung zentral speichern will und diese auch von extern zugänglich machen will => DS Photo
- sein Grundstück/Wohnung/Firma per Videokamera überwachen will => Surveillance Station
- eine gewisse Datensicherheit durch zentrale Backups bzw. Raid Technologie benötigt => Hyper Backup
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