Start: Blanding, Utah
Ziel: Page, Arizona
Distanz: 343 Meilen (ca. 552 km)
Hotel: Qualtiy Inn Page
In jedem Urlaub gibt es diesen Tag(e) und wahrscheinlich kennt das jeder - der Tag an dem einfach nix so läuft, wie man es sich vorstellt. Heute sollte dieser Tag in unserem Urlaub 2015 sein. Aber von Beginn an:
Four Corners Monument
Nach dem sehr guten Frühstück in der Stone Lizard Lodge wurde das Navi angeschmiessen und das erste Tagesziel abgerufen - das Four Corners Monument. Damit wird der einzige Punkt in USA bezeichnet an dem vier Bundesstaaten (Utah, Colorada, New Mexico und Arizona) zusammenstoßen. Bei schönstem Wetter kamen wir gut voran und waren nach knapp 1,5 Stunden am besagten Ziel. Wie gesagt - viel zu sehen gibt es hier wirklich nicht - aber da es nun mal fast auf dem Weg lag... Vorneweg sei zu sagen das dieses Monument auf dem Gebiet der Navajo Nation (also der Ureinwohner Nordamerikas) liegt und von diesen auch betrieben und verwaltet wird.
- Zuerst hat mich hier der Eintrittspreis gestört - 5 USD pro Person ohne beispielsweise Kinderermäßigung oder Anerkennung von anderen Pässen (America The Beautiful ehemal Golden Eagle)
- Als Gegenleistung darf man dann ein Kreuz begucken, auf dem die vier Bundesstaaten eingezeichnet sind - und ja man könnte sich nun so hinknien das man sich gleichzeitig in vier Bundesstaaten befindet
- Ansonsten besteht das "Monument" aus unzähligen Verkaufsständen der Navajos, einen katastrophalen Parkplatz (nur geschottert und mit Schlaglöchern übersät) und geschlossenen oder total (und hier meine ich wirklich TOTAL) verdreckten Toiletten
- Ich meine okay - die Verkaufsstände sind in Ordnung und es gibt bestimmt Besucher die sich für die dargebotene "Kunst" begeistern lassen, aber für 20 USD Eintritt verlange ich zumindest Toiletten, die man auch benutzen kann - so ist für mich dieser Platz die reine Abzocke.
- Deswegen mein Rat - großräumig umfahren!! Was man hier geboten bekommt, steht in keinem Verhältnis zu der erbrachten Leistung!
Goosenecks State Park
Etwas enttäuscht und ziemlich unentspannt wegen der Erfahrung am Four Corner Monument planen wir um. Im Motel haben wir von dem Goosenecks State Park gelesen. Hier geht es nicht etwa, wie der Name einen vielleicht vermuten lassen könnte, irgendwelchen Gänsen an den Hals. Nein - vielmehr handelt es sich bei den Goosenecks um die tief in die Landschaft eingegrabenen Windungen und Schleifen des San Juan Rivers. Also gesagt getan - ohne irgendeine Vorstellung zu haben, wo dieser State Park jetzt genau liegt mal schnell die Adresse gegoogelt - das Navi gefüttert und los gings.
Etwas gewundert haben wir uns schon das wir genau die gleiche Strecke wieder zurückfahren, die wir heute früh von Blanding aus gekommen sind. Da wir die Informationen über den Park aber schließlich in einem Motel in Blanding gelesen haben lag die Vermutung nahe, das der Park dann auch irgendwo dort sein muss. Also sind wir die 1,5 h wieder zurück gecruist, sind bei unserem gestrigen Hotel vorbeigefahren und in der nächsten Querstrasse eröffnete uns das Navi - You have reached your destination!
Nach dem ersten verdutzten Staunen war des Rätsels Lösung schnell gefunden - wir standen vor der Verwaltung der StateParks in diesem Gebiet - hatte ich doch glatt die, na ja falsch war die Adresse ja eigentlich auch nicht, nur halb richtige Adresse gegoogelt...
Gefahr erkannt - Gefahr gebannt! Jetzt also die richtige Adresse eingegeben und siehe da - der State Park lag genau 1h in der genau entgegengesetzten Richtung zu dem Four Corners Monument - Klasse! Aber als wir dann dort angekommen sind (Obacht! Der State Park liegt ziemlich abgelegen und die letzten Meilen fährt man nur noch auf einer dirt road) waren wir ziemlich begeistert!
Der San Juan River hat sich hier über Tausende von Jahren mehrere hundert Meter tief eingegraben und mäandert in extrem engen Schleifen. Wirklich sehr beeindruckend.
Der Eintrittspreis beträgt hier auch vernünftige 5 USD pro Fahrzeug. Dafür bekommt man schöne überdachte Picknick Tische, ein paar saubere Dixie Klos und einen gut in Schuss gehaltenen Schotterparkplatz.
Was man nicht bekommt, sind Absperrgitter an der Felskante - und das ist teilweise schon sehr grenzwertig, da die Kante meist auch ziemlich bröckelig aussieht! Also besser immer ein Auge auf den Kindern haben!
Monument Valley
Das Monument Valley lag mal wieder auf der Strecke. Großartige Besichtigungstouren haben wir uns hier verkniffen, da es sich wieder um ein Naturdenkmal handelt, das von der Navajo Nation gemanagt wird. Davon hatten wir heute die Nase irgendwie voll. Und so musste es bei einem "drive by" bleiben. Beeindruckend ist es natürlich trotzdem!
Square Butte
Mindestens genauso beeindruckend wie das Monument Valley fanden wir den Square Butte auf dem Weg nach Page, direkt an dem Provinzial Highway 98.
Lake Powell / Page
Die letzte Etappe bis Page haben wir dann ziemlich zügig hinter uns gebracht. Und da Abends noch etwas Zeit war haben wir versucht noch Tickets für den Upper Antelope Canyon zu bekommen. Leider wurden wir hier wieder ziemlich enttäuscht - die Tickets für den Upper Antelope Canyon lagen bei 105USD pro Person (!) + Navajo Nation Permit (nochmal 8USD pro Person). Da wir ja zu viert unterwegs waren und es bei den Navajos wohl keine Kinder (oder zumindest keine Ermäßigung für selbige zu geben scheint haben wir den Antelope Canyon dann sausen lassen. Bei aller Liebe - aber 452 USD war uns der Spaß nun wirklich nicht wert! Wie richtig diese Bauchentscheidung 2015 merkten wir bei unserem nächsten Urlaub im Jahr 2018. Hier haben wir Tickets für 32 USD pro Nase für den Lower Antelope Canyon bekommen. Und der soll angeblich auch noch der schönere Canyon sein! Nach dieser nächsten Enttäuschung waren wir zumindest noch am Glen Canyon Dam der hier den Colorad und San Juan River zum Lake Powell aufstaut.
Unser Hotel für heute Nacht war das Quality Inn in Page. Das Hotel ist schon etwas in die Jahre gekommen und die Zimmer dementsprechend ziemlich abgewohnt. Der Preis ist trotzdem ziemlich happig. Das liegt natürlich an der sehr günstigen Lage von Page. Hier muss man einfach übernachten, wenn man im südlichen Utah und nördlichen Arizona (Grand Canyon / Monument Valley) unterwegs ist. Zumindest war im Zimmerpreis ein relativ umfangreiches Frühstück inklusive. Und der Outdoorpool ist zwar kalt und winzig - bei über 30° C aber immer noch eine willkommene Abkühlung!
Kommentare powered by CComment