Start: Wall, South Dakota
Ende: Gillette, Wyoming
Distanz: 275 Meilen (ca. 443 km)
Hotel: Comfort Inn and Suites-Gillette, 1607 Wes US Highway 14-16 Gillette WY 82716 in Google Maps zeigen
Heute stand für uns wieder eine etwas länger Etappe an. Leider war das Wetter heute sehr bescheiden - kalter Wind mit heftigen Regenschauern - brrrr.
Ronald Reagan Minuteman Mijssile Launch Control Facility
Aber da wir ja nun schonmal hier waren, sind wir direkt von unserem Hotel aus zu der Ronald Reagen Minuteman Missile Launch Control Facility aufgebrochen. Obwohl lange im Voraus geplant hatten wir keine Karten mehr zu der Besichtigungstour der Abschussbasis bekommen. Diese waren doch sage und schreibe am ersten Tag des Verkaufs (90 Tage im Voraus) bereits ausverkauft! So haben wir uns dann nur mit dem Museum begnügt, das zwar ziemlich klein hatte jedoch einige interessante Fakten zu bieten hatte. So haben wir gelernt das es in den Prärien von South Dakota und Nebraska zurzeit noch 120 aktive Raketenabschußbasen gibt die über insgesamt 1200 Atomraketen verfügen! Eigentlich in der heutigen Zeit schwer zu glauben! Spannend war auch zu hören, dass es in der Zeit des kalten Krieges zu mindestens zwei Situationen gekommen ist, in denen ein weltweiter Atomkrieg nur durch Zufall oder das beherzte Eingreifen einer einzelnen Person verhindert wurde - WAHNSINN!
Etwas makaber auch der inoffizielle Wahlspruch des Strategic Missile Command:
Badlands National Park
Trotz des immer schlechter werdenden Wetters (merke: in South Dakota kann es sogar waagrecht oder von unten nach oben regnen!) haben wir uns entschlossen dem Badlands NP ein Besuch abzustatten. Eintritt ist ja für uns umsonst und der National Park ist wirklich nur einen Steinwurf von dem Minuteman Missile Center entfernt. Die geplanten Postkartenmotive für unsere Urlaubserinnerungen konnten wir hier leider nicht sammeln - aber allem Regen zum Trotz hat uns die Schönheit dieser Gegend schon gut gefallen und auch wenn dieser Besuch im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser gefallen ist, steht der Badland NP für einen der nächsten Urlaube ganz oben auf der Wunschliste!
Apropos Postkartenmotive - um unsere Daheimgebliebenen mit ausreichend Lebenszeichen zu versorgen haben wir versucht in den verschiedenen Souvenirläden des Nationalparks Postkarten zu kaufen. Die gibt es auch wirklich zuhauf und in allen Preiskategorien. An den dazugehörigen Briefmarken mangelte es aber in wirklich jedem Laden! Als ich dann natürlich auch die Postkarten wieder zurückgegeben habe musste ich mir einige böse Blicke der Angestellten gefallen lassen.
Mit dem Badlands NP haben wir den östlichsten Punkt unserer Reise erreicht. Wir verlassen den National Park und fahren auf der Interstate 90 zurück nach Westen. Mit 80 Meilen pro Stunde geht es vorbei an der Ellsworth Airforce Base (hier gibt es ein kleines Flugzeugmuseum - aber das lassen wir links liege da wir noch Strecke machen müssen), die ist übrigens das Herzstück des amerikanischen Atomwaffenarsenals, und Rapid City. Wir überqueren die Grenze zu Wyoming und verlassen nach insgesamt 140 Meilen (ca. 225 km) die Interstate um dem den Highway 14 nach Norden weiter zu folgen. Unser nächstes Ziel: Das Devils Tower NM.
Devils Tower National Monument
Auch wenn die Entstehung nicht so spannend und auch die Form des Felsens geologisch erklärbar ist - es ranken sich doch so schöne indianische Mythen darum....die Kiowa-Indianer nennen den Devils Tower Mateo Tepee (engl. Bear Lodge, dt. Heim des Grizzly-Bären). Ihrer Sage nach entstand Mateo Tepee, als ihre Vorfahren in dieser Gegend ein Dorf errichteten. Eines Tages spielten sieben Indianermädchen in einiger Entfernung zum Dorf. Sie wurden von mehreren Bären entdeckt und die Mädchen eilten zum Dorf. Die Bären jedoch erreichten die Mädchen weit vor dem Dorf. In ihrer Not kletterten die Mädchen auf einen kleinen Felsbrocken. Sie flehten den Stein an: "Fels, habe Mitleid mit uns, Fels rette uns". Der Fels erhörte die Mädchen und fing an in die Höhe zu wachsen. Die Bären sprangen den Felsen in ihrer Wut an, brachen riesige Felsbrocken aus ihm heraus und kratzten mit ihren Krallen tiefe Rillen und Spalten in den Felsen, jedoch konnten sie die Mädchen nicht erreichen. Der Fels wuchs und wuchs bis in den Himmel hinein. Die Mädchen sind noch immer im Himmel, als sieben kleine Sterne am Firmament: die Plejaden. Ach...was für schöne Indianerlegenden!
Obwohl der Regen mittlerweile aufgehört hatte ist das Wetter immer noch ziemlich bewölkt und leider nicht so ideal zum Fotografieren.
Beim Devils Tower bietet es sich eigentlich an diesen einmal zu umwandern. Das ist gar nicht so schlimm, dauert nur ca. 45 Minuten auf gut ausgebauten und meist ebenen Wanderwegen, und bietet viele schöne Ansichten des Basaltfelsens. Auf dem Rundweg sieht man auch immer wieder abgebrochene und heruntergefallene Basaltsäulen. Obwohl das meistens bereits etliche hundert Jahre zurückliegt war es doch schwer beeindruckend zu sehen welch gewaltige Felsblöcke da so herumliegen.
Ach ja - zum Abschluss noch ein kleines Bilderrätsel... wer sieht den Bergsteiger?
Richtig - auf der etwas schief liegenden Basaltsäule mit dem blauen Anorak - da werden einem die Ausmaße des Devil Tower erst so richtig bewusst!
Nachdem wir in dem kleinen Visitor Center auch mit unseren Postkarten inklusive Briefmarken fündig geworden waren, fuhren wir wieder zurück auf die Interstate 90 und folgen dieser weiter in Richtung Westen. In Gillette ist unsere heutige Übernachtung geplant. Direkt von der Interstate Abfahrt sehen wir schon unser Hotel - unser Navi führt uns aber tapfer weiter Richtung Norden bis aus der Stadt hinaus. Dann mitten im Nirgendwo die Ansage... "Sie haben ihr Ziel erreicht"! Nach verblüfften Staunen die Gegenprobe mit dem Handy... Adresse eingeben... Navigation starten und sofort kommt auch hier der Spruch "Sie haben ihr Ziel erreicht"! Na ja gut - dann doch lieber auf den gesunden Menschenverstand verlassen - da Gilette jetzt nicht sooo groß ist, wird es wohl auch nur ein Best Western geben. Also zurück zu der Interstate Abfahrt und voila - da ist es ja - unser Hotel! Man sollte halt der Technik nicht immer vertrauen!
Das Best Western war übrigens ein sehr schönes Hotel. Lars und Leon haben den Pool getestet während der immer gut gelaunte Fahrer einfach mal die Füße hochgelegt hat.
Kommentare powered by CComment