Start: Livingstone, Montana
Ende: Idaho Falls, Idaho
Distanz: 303 Meilen (ca. 488 km)
Hotel: Best Western Black Foot Inn, 750 Jensen Grove Dr, Blackfoot ID 83221 in Google Maps zeigen
Heute müssen wir dem Yellowstone "Auf Wiedersehen" sagen - doch bevor wir endgültig loslassen müssen haben wir noch einen guten Tag im Park geplant. Die mittlerweile bekannte Anfahrt von Livingstone verlief wie immer problemlos. An den Mammoth Hot Springs haben wir noch einen kurzen Fotostopp eingelegt. Wir hatten doch gestern glatt die Hauptattraktion hier ausgelassen, die Liberty Cap:
Auch unsere mittlerweile gut bekannte Baustelle nahmen wir wieder mit den vollen 30 Minuten Wartezeit mit. Etwas Abwechslung gab es dann jedoch kurz hinter den "No longer roaring mountains". Da wir es offensichtlich gar zu eilig hatten, wurden wir wieder von der einheimischen Fauna entschleunigt...
Fountain Paint Pot
Nachdem wir den Steamboat Geysir links liegen gelassen haben ist unser zweiter Stopp heute die Fountain Paint Pot. Das ist ein weiteres Thermal-Gebiet - hoffentlich diesmal ohne Geysire in Parkplatznähe!!
Grand Prismatic Spring
Nur wenige Meter hinter dem Fountain Paint Pot befindet sich das wohl bekannteste Fotomotive des Yellowstone NP - die Grand Prismatic Spring. Hier war jedoch erstmal Geduld gefragt, da es vor dem Parkplatz den üblichen Stau gab. Wir hatten jedoch den klaren Vorteil von Norden zu kommen und somit in den Parkplatz Rechtsabbieger waren. Der Verkehr der aus südlicher Richtung hatte als Linksabbieger praktisch keine Chance beim Einbiegen auf den Parkplatz zum Zuge zu kommen.
Hier ein Insidertipp - auch wenn der Parkplatz von der Straße nicht einsehbar ist, liegt er doch nur einen Katzensprung entfernt. D.h. es ist ein Alternative sein Auto am Straßenrand abzustellen und zum Parkplatz zu laufen!
Nach dem Aussteigen überquerten wir auf einer Fußgängerbrücke den Firehole River und kamen nach einem kurzen Anstieg zu dem Excelsior Geysir Crater. Das ist kein aktiver Geysir mehr, sondern nur noch das Becken mit dem schon bekannten bläulichen Wasser. Sehr schön zum Angucken - aufgrund des Wasserdampfes (Wassertemperatur 70 °C) aber schwer zu fotografieren - ein bisschen erahnen kann man es aber schon.
Von hier ab geht es nun im Einbahnverkehr (immer im Uhrzeigersinn!) auf dem Holzbohlenweg zu der Grand Prismatic Spring. Waren wir von dem was wir bisher im Yellowstone an Thermalquellen bereits gesehen sehr angetan wurde das alles jedoch noch übertroffen. Aufgrund der verschiedenen Wassertemperaturen leuchten die Becken und die Umgebung der Quelle in den surrealen Farben
Durch Zufall habe ich beim Fotografieren auf einem der bewaldeten Hügel im Hintergrund Menschen gesehen. Nach einer kurzen Internetrecherche war klar das sich diese Leute an dem Aussichtpunkt aufhalten von dem die bekannten Bilder der Quelle stammen.
Da wir aber wie geagt im Einbahnverkehr waren mussten wir die Runde zu Ende bringen.
Als wir beim Rückweg zum Auto an dem Abfluss des Excelsior Geyser Crater vorbeikamen wurde klar das das Wasser nicht immer so türkisblau ist...
Der Trailhead zu dem eigentlichen Aussichtspunkt liegt nur ca. 1,5 Meilen in Richtung Süden und nennt sich Fairy Falls Parking Lot. Gemeinerweise gibt es hier keinen Hinweis auf den Aussichtspunkt.
Auf dem Parkplatz konnten wir mal wieder beweisen, dass wir nur schwer was dazu lernen - der Parkplatz in Primeposition war einfach zu verlockend. Nach einem kurzen Fußmarsch (ca. 1 Meile) der zum Ende hin logischerweise ziemlich ansteigt (trotz der kurzen Distanz denkt bitte daran Wasser mitzunehmen - und - NEIN - man kann hier nicht mit Kinderwagen oder Rollstuhl hin!). Nachdem uns der Anstieg bei sommerlichen Temperaturen, in der nicht zu unterschätzenden Höhe, doch ziemlich ins Schwitzen gebracht hat, waren wir von dem Ausblick umso begeisterter! Da war es, das Postkartenmotiv!
Trotz der Schönheit der Natur - oder vielleicht gerade deswegen - muss man sich ab und zu mal wieder bewusst machen das man hier in einem Vulkankrater oberhalb der größten Magmakammer der Welt steht. Nach neuesten Messungen beginnt diese Magmakammer 'nur' 20 km unter der Erdkruste und weist ein Volumen von 10.000km3 auf! Jedoch ist dies nur ein kleiner Auswuchs der eigentlichen Magmakammer. Diese liegt in 40 km Tiefe und hat ein Volumen von 46.000 km3! Also wenn es hier mal rummst dann ordentlich!
Wir haben jetzt eigentlich schon mehr Zeit hier zu gebracht als geplant. Und wir wollen auf dem weiteren Weg auf jeden Fall noch den Old Faithfull Geyser angucken. Mal vergleichen ob der mit dem Steamboat mithalten kann.
Old Faithful Geyser
Auch nur wieder ein Katzensprung weiter (ca. 6 Meilen) befindet sich der Komplex des Old Faithful Geyser. Bereits auf der Anfahrt waren wir ziemlich geplättet von den Ausmaßen den dieser Touristenhotspot einnimmt. Mehrspurige Zufahrten und Parkplätze, die jedem NFL Stadion Ehre machen würden. Und natürlich jede Menge Betrieb. Nach dem Aussteigen habe ich wirklich erstmal die Position unseres Autos markiert um das auf dem gigantischen Parkplatz später wiederzufinden!
Auch das Areal rund um den Geysir ähnelt mehr einem gigantischen Amphitheater als einem Naturpark - fanden wir jetzt nicht so doll. Aber da es sowieso bald "Zeit" war (der Old Faithful ist nicht so bekannt wegen seiner spektakulären Eruptionen, sondern vielmehr wegen seiner pünktlichen Ausbrüche) haben wir uns auch auf die Holzbohlen gepflanzt und uns erstmal in Geduld geübt. Auch sehr interessant hier: Touristenraten - wer kann zuerst sagen welcher Besucher aus welchem Land kommt?
Wie bei einer Theateraufführung wurde die Menschenmenge immer größer und die Sonne hat auch ganz schön heruntergebrannt (darf man nicht unterschätzen - der Old Faithful liegt auf 2240 m Höhe!).
Aber dann hat 'er' endlich angefangen - zuerst nur ein kleiner Spritzer - aber dann hat er doch etwas "abgeblasen".
Zugegeben er ist schon fotogen da touristisch durch die vielen Zuschauerplätze super erschlossen. Aber an den Steamboat kommt er nicht heran. Laut Wikipedia übertreffen die Ausbrüche des Steamboat Geyses den Old Faithful um das 2-3 fache. Aber man muss natürlich auch das Glück haben so einen Ausbruch des Steamboat mitzuerleben. Der Old Faithful hingegen bricht ziemlich genau 20 Mal pro Tag aus und hat eine maximale zeitliche Abweichung von 10 Minuten. Also das kann man gut planen!
Nachdem die Eruption vorbei ist, strömt alles zurück zu den Autos und so stehen wir auch erstmal wieder 20 Minuten im Stau bevor wir wieder Strecke machen können. Das gehört halt auch irgendwie zum Yellowstone. Und man beachte, wir waren nicht in der Hauptsaison und auch nicht am Wochenende hier! Möchte gar nicht wissen, wie das hier an einem Wochenende im Juni / Juli zugeht!
Wir folgen nun dem Highway 190 in Richtung Süden. Die Straße führt uns in einem großen Bogen nach Osten wieder an den Yellowstone Lake - tolle Aussicht! Im Auto ziehen wir eine kurze Bilanz zu unserem Besuch im Yellowstone. Von der Natur und den thermalen Hotspots waren wir total begeistert. Tiere haben wir, bis auf die Bisons, leider keine gesehen. Hmm - so ein Grizzly wäre es jetzt noch...sollte aber nicht sein!
Zur Brotzeit steuern wir die nächsten Picnic-Area an. Erst nach dem Einbiegen realisiere ich das ein Ranger Pickup die Einfahrt blockiert. Als ich bremse springen ein Ranger und eine junge Rangerin aus dem Fahrzeug und winken uns ab: "Closed due to bear activity!". Genau das was wir jetzt eigentlich suchen! Aber leider haben die Ranger für unseren Wunsch wenig Verständnis...
Die nächste Picnic-Area ist zwar nicht geschlossen - dafür gibt es aber auch keine Bären. Nach einer kurzen Stärkung machen wir uns wieder auf den Weg. Unser Zeitplan ist mittlerweile ziemlich im Eimer - wir müssen heute noch richtig Strecke machen. Noch ca. 180 Meilen (ca. 290 km) bis zu unserm heutigen Ziel, Blackfoot in Idaho und es ist schon später Nachmittag!
Deswegen lassen wir den Grand Teton Nationalpark aus (leider!) und fahren direkt weiter nach Jackson Hole. Jackson Hole ist ein kleiner, aber sehr mondäner Skiort in dem auch im Sommer viel Touristen unterwegs sind. Und da wir irgendwie wohl genau zur Stoßzeit ankommen müssen wir uns in Geduld üben. Als wir jedoch hinter Jackson Hole auf den Highway 22 abbiegen lässt der Verkehr merklich nach. Über den Teton Pass fahren wir hinein nach Idaho. In dem Städtchen Idaho Falls treffen wir auf die Interstate 15 der wir weiter nach Süden folgen bis zu der kleinen Ortschaft BlackFoot.
Mit über 300 Meilen (ca. 483 km) haben wir heute wieder eine der längeren Etappen abgespult. Die viele Bewegung in über 2000 m Höhe tut ihr übriges und so liegt der immer gut gelaunte Fahrer bald im Bett. Unser Hotel, ein Best Western, ist übrigens sehr ruhig gelegen mit etlichen Restaurants, Tankstellen und Supermärkten in der direkten Nachbarschaft. Achso - vor dem Schlafen gab es noch einen Versuch die Frontscheibe unseres Tahoe zu entmineralisieren - diesmal mit Essig. Es verbessert aber den Zustand nur unmerklich.
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