USA 2018

Der Nordwesten und Yellowstone

Start: Livingstone, Montana
Ende: Livingstone, Montana
Distanz: 180 Meilen (ca. 290 km)
Hotel: Travellodge, 102 Rogers Ln, Livingston MT 59047 in Google Maps zeigen

 

Nach unseren 45 minütigen Anfahrt erreichten wir wieder den nördlichen Eingang in den Yellowstone NP. Direkt hinter dem "Hauptort" des Nationalparks befinden sich die Mammoth Hot Springs. Wie der Name bereits vermuten lässt handelt es sich hier um bis zu 70° heiße Thermalquellen. Dabei treten pro Minute ca. 2.000 l stark kalk- und mineralienhaltiges Wasser aus. Direkt nach dem Austritt fallen die Mineralien aus und bilden je nach Fließgeschwindigkeit interessante Formen. Begleitet wird das ganze durch das Austreten von Schwefelgas - schließlich sollen sich unsere Nasen diesen Geruch nicht irgendwie abgewöhnen.

Auf Holzstegen kann man gefahrlos die hohen Terrassen erkunden.

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Was wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht wussten war das wir an diesem Tag noch ziemlich unerfreulichen Kontakt mit kalkhaltigen Wasser haben werden - dazu aber später mehr...

Unser nächster Stopp waren die Sheepeater Cliffs - etwas unspektakulär aber lag so auf dem Weg. Der Name kommt übrigens nicht davon das die Klippen Schafe gegessen hätten. Er kommt vielmehr von früher hier lebenden Indianerstamm. Geologisch gesehen sind die Sheepeater Cliffs einfach Basaltsäulen, die aus der Caldera ausgetreten sind und beim Abkühlen sehr regelmäßige Sechseckformen angenommen haben. Na ja für ein Bild war es okay...

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Nach einer etwa nervigen Baustelle an der wir fast 30 Minuten warten mussten kamen wir dann zu den Roaring Mountains. Eigentlich sollte hier richtig Spektakel sein. Früher bliesen hier etliche Fumarole mit Hochdruck Wasserdampf, ab der dann das entsprechende Brüllen erzeugt haben dürft. Heute wird diese Stelle auch spaßeshalber "No longer roaring mounains" genannt.

IMG 5999Na egal - wir fahren weiter und kommen jetzt in einen spannenden Bereich des Parks - dem Norris Geysir Basin. Bereits auf der Anfahrt haben wir einige schöne Ausblicke auf die vielen heißen Quellen.

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Trotz ziemlichen Ansturms haben wir Glück und bekommen einen Prime Parkplatz fast direkt am Trailhead...ob das so gut ist?

Wir packen unsere sieben Sachen da wir vorhaben hier ein paar km zu laufen, um die Gegend zu erkunden. Direkt zu Beginn treffen wir auf eine dieser spektakulär farbigen Quellen - der Esmerald Spring - Wahnsinnsfarbe!

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Als ich gerade noch am Fotografieren war, gab es auf einmal ein ziemliches Rumpeln mit einem immer lauter werdenden Zischen. Erst gucken wir etwas verwirrt - was geht hier ab? Der lang erwartete Ausbruch? Schon sehen wir die ersten Leute rennen - aber nicht etwa weg - sondern viel mehr hinein in das Geysir Basin. Und dann wird es vom Geräusch schon etwas deutlicher um, was es sich handelt. Hier beginnt tatsächlich genau zu unserem Besuch der Steamboat Geysir mit einem spektakulären Ausbruch. Also nehmen wir auch die Beine in die Hand und rennen über die Holzplankenwege zu der Aussichtsplattform. Und was sich uns hier bietet, ist mit Worten schwer zu beschreiben - wir stehen vielleicht 10 m von dem Geysir entfernt der mit einer absoluten Urgewalt Dampf, Wasser und sogar Felsbrocken durch die Gegend schleudert...

 

Und er Steamboat Geysir machte an diesem Tag seinen Namen alle Ehre - er blies und blies - laut einem Ranger der neben uns Stand und den Ausbruch ebenfalls filmte - einer der längsten und heftigsten Ausbrüche überhaupt. Wie viel Glück wir heute hatten, erfuhren wir ein Stück weiter beim nächsten Ranger-Plausch. Im Gegensatz zu dem sehr pünktlichen Old Faithful bricht der Steamboat vollkommen willkürlich aus. Meistens 8-10 Mal pro Jahr!

Nach ca. 30 Minuten haben wir dann Platz gemacht - der Steamboat ließ aber noch immer mit aller Gewalt Dampf ab. Wir machten uns auf die Rundtour durchs Norris Geysir Basin - immer mit dem Steamboat im Blick mit seiner Dampfwolke...

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Nach diesem Erlebnis war der Rest, den es zu sehen gab leider nicht mehr ganz so spannend - trotzdem fasziniert eine so thermisch aktive Zone immer wieder...hier noch ein paar Impressionen dazu:

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Tja - es war eine schöne Wanderung mit vielen tollen Eindrücken - der bleibendste Eindruck kam aber (leider) noch als wir zum Parkplatz zurückkamen. Der war nämlich sozusagen leer, obwohl unzählige Menschen unterwegs waren. Der Grund? So toll und gewaltig wie der Steamboat abgeblasen hat haben wir nicht realisiert, dass die Dampfschwaden genau in Richtung Parkplatz gezogen sind. Unser schöner schwarzer Tahoe war nun etwas mineralisch weiß....und der Parkplatz war gesperrt!

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Erst nahmen wir es mit Humor - aber nach dem Einsteigen haben wir gemerkt, das das Zeug eigentlich nicht mehr wegging. War das auf dem Lack erstmal zweitrangig (ist ja ein Leihwagen) hat es auf der Windschutzscheibe doch gestört. Allen Putz- und Waschversuchen zum Trotz hatte sich die weiße Ablagerung regelrecht in das Glas gefressen...

Nach unserer Rückkehr nach Livingston bin ich deswegen erstmal in die Waschstraße (gab leider nur touchless - aber was wollte man machen?). Und als wir aus der Waschstraße kamen, war der Tahoe wieder schön schwarz...bis er trocken war! Dann war er wieder weiß!

Heutige Lektionen:

  1. Geysirdampf scheint ziemlich aggressiv zu sein!
  2. Es hat einen Grund, wenn trotz viel Betrieb ein Primeparkplatz frei ist ?


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